Workshop on the SDGs

Capacity building for school staff and teachers within the “SDGs” programme 10/22

Planung&Vorbereitung

Die Geschichte des Projekts „Educate SDGs – Live SDGs begann im Jahr 2019. Aufgrund der Erfahrungen im Schüleraustausch des Schiller Gymnasiums Münster mit der AShipena Secondary School in Katatura, Windhoek, Namibia, konnte festgestellt werden, wie eingeschränkt die Kenntnisse der Schüler*innen über die Nachhaltigkeitsziele der UN – aber wie groß auf der anderen Seite das Interesse von Schüler*innen und Lehrer*innen waren. Daher wurden durch den Projekt-Koordinator 9 Lehrkräfte unterschiedlicher Schulen und Schulformen der Khomas Region (Region Windhoek und weiterer Umgebung) ausgebildet, die SDGs in Unterrichten unterschiedlicher Fächer mit geeigneten Methoden an die Schüler*innen zu vermitteln.

Dazu wurden aus unterschiedlichen Quellen (z.B. Education Population, USA) Unterrichtsbeispiele präsentiert und diskutiert, ob sie im namibischen Unterricht einsetzbar wären. Den 9 Lehrkräften wurden diese Unterrichtsentwürfe auf Stick zur Verfügung gestellt. Geplant war, dass diese Projektidee bei den Schmitz-Stiftungen eingereicht würde, um Fördermittel zu beantragen.

 

Dies verzögerte sich allerdings aufgrund einer notwendigen Trägerprüfung. Am Ende der Ausbildung erhielten die ausgebildeten Lehrkräfte den „Titel“ „Ambassadors of SDGs“ vom Directorate of Education, Arts, and Culture auf einer Veranstaltung verliehen.

Die ausgebildeten Ambassadors wünschten, dass sie einen Probelauf bei der Vermittlung im „geschützten Raum“ durchführen könnten.  Daher konnte im Folgejahr (2020) dieser Probelauf stattfinden. Aufgrund der guten Kontakte von Intercultural Relations e.V. zur Stiftung „Skateaid“ wurde arrangiert, dass 8 Skate-Coaches von „Skateaid“, die eine Konferenz in Windhoek hatten, dieses auch von „Skateaid“ als wichtig erachtete Thema der Nachhaltigkeitsziele der UN vermittelt bekamen.

Während einer zweitägigen Veranstaltungen erprobten die Ambassadors die Coaches im Bereich der SDGs und am zweiten Tag die Coaches die Ambassadors im Gebrauch und der Sinnhaftigkeit von Skateboarding für Schülerinnen und Schüler.

Nachdem die Schmitz-Stiftungen ihre Förderzusage gegeben hatten, wurde begonnen die curricularen Rahmenbedingungen für SDGs in unterschiedlichen Fächern zu erarbeiten. Außerdem wurden einige Methoden an namibsche Verhältnisse (z.B. tw. Mangel an IT Ausrüstung an Schulen) angepasst. Hierzu kamen unter der Leitung des Projektleiters, Herrn Kinda, die Ambassadors mehrfach zusammen.

Mit dem Directorate of Education, Arts, and Culture und dem Ministry of Education war Unterstützung in Bezug auf die Einladung und die Freistellung von Lehrkräften vereinbart worden. Diese wurden auch größten Teils erfüllt. Beide Seiten waren sehr interessiert daran, dass eine Lehrkräftefortbildung zu diesem Thema stattfand.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Projektplanung umgesetzt werden konnte. Allerdings musste der Beginn der Lehrkräftefortbildungen aufgrund von Prüfungen im Frühjahr 2022 mehrfach verschoben werden. Ebenso konnten aufgrund schulinterner Engpässe an Lehrkräften nicht die angestrebte Zahl an Lehrkräften freigestellt werden. Dennoch nahmen Personen aller schulischen Ebenen teil (Schulleitungen, Abteilungsleitungen, Lehrkräfte). Einbezogen wurden ebenso einige Lehramtsstudenten (Trainees) und auch Lehrer aus dem universitären Bereich.

Mit den Ambassadors wurde sowohl vom Projektleiter als auch dem Projektkoordinator ein reger Austausch gepflegt. Hierbei musste die Motivation durch die mehrmalige Verschiebung des Projekts aufrecht erhalten werden. Durch die partnerschaftliche Vorbereitung wurden die Ambassador zu jedem Zeitpunkt in die Projektplanung einbezogen. Erfreulich war zu bemerken, wie der „Blick über den Schulzaun“ zunahm und sich die Ambassadors Gedanken und Pläne machten, wie sie diese SDGs auch in ihren „Home Communities“ vermitteln könnten.

Projektdurchführung

Insgesamt wurden 114 Teilnehmende geschult. Es fanden 8 Seminare statt. Entgegen der ursprünglichen Planung, dass nur jeweils zwei Ambassadors die jeweilige Fortbildung durchführten, wurde in Übereinstimmung mit dem Directorate intern beschlossen, dass jeweils alle Ambassadors diese Fortbildungen gemeinsam durchführten. Aufgrund der Kostenneutralität (Aufwändungsentschädigung und Fahrtkostenerstattung blieben gleich) stimmte der Projektkoordinator dieser Veränderung zu.

Der Ort der Durchführung, das „Habitat Research and Development Center“ in Windhoek, bot sich für diese Fortbildungen an, da dort SDGs im Rahmen von nachhaltiger Gebäudearchitektur und -bewirtschaftung erlebt werden können und die Infrastruktur für Fortbildungen gut gegeben war.

Es wurden alle 17 SDGs in der Fortbildung aufgenommen, allerdings Schwerpunkte gebildet auf die SDGs die besonders für die Situation in Namibia relevant waren. Schwerpunkte waren dabei das Thema Armut (SDG 1), Hunger (SDG2), Gesundheit (SDG 3), Bildung (SD 4), Geschlechtergerechtigkeit (SDG 5) und Klimaschutz (SDG 13).

Eine der Besonderheiten des Projekts war, dass das Directorate nicht nur strategische Unterstützung leistete, sondern auch an den inhaltlichen Themen interessiert war. Auch Beamte anderer Ministerien, die auf diese Veranstaltung aufmerksam wurden, nahmen an den Fortbildungen teil.

Als Schwierigkeit wurde von namibischer Seite die verzögerte Einladung und Freistellung durch das Directorate angesehen. Auch folgten nicht alle Schulen der Aufforderung durch das Directorate, Lehrkräfe für die Fortbildung freizustellen. Der Grund ist offensichtlich Lehrkräftemangel.

 

Der namibische Projektpartner hat festgestellt, dass die Fortbildung bezüglich der SDGs mit dem Ende der Projektzeit nicht abgeschlossen ist. Es wird betont, dass die Feststellung, wie diese Ausbildung von Lehrkräfen sich auf die Einstellungen und Gewohnheiten von Schülerinnen und Schülern auswirkt, einen Zeitraum benötigt, der über die Projektlaufzeit hinausgeht. Zu erwarten ist jedoch, dass, wie in den Projektzielen formuliert, 114 Lehrkräfte sowohl in den Schulen ihre Kolleginnen und Kollegen über das Gelernte informieren und natürlich die SDGs auch in ihrem Unterricht an ihre Schülerinnen und Schüler weitergeben. Bei Klassengrößen von über 30 und dem Unterricht der 114 Lehrkräfte ist die Zahl von 2000 Jugendlichen realistisch, die diese SDGs zum erstenmal oder wiederholt kennenlernen. Die Wahrnehmung, das junge Menschen – insbesondere in Namibia – sich damit auseinandersetzen und ihren Lebensstil anpassen ist berechtigt.

Alle Ambassadors äußerten sich zufrieden mit den erreichten Ergebnissen. Die Evaluationsbögen der Teilnehmenden belegen das auch aus deren Sicht. Es wurde insbesondere neben der Wichtigkeit des Themas SDGs hervorgehoben, wie wchtig externe Fortbildungen seien zur Untersützung von Professionalität und Selbstvertrauen. (Es liegen Evaluationsbögen dazu vor)

Die ausgebildeten Lehrkräfte wurden vom Directorate verpflichtet, ihre Kenntnisse an Kollegnnen und Kollegen und an ihre Schüler weiterzugeben.

Eine Besonderheit war, dass die namibische Vertreterin der UN (Frau Bersonn) an einer Fortbildung teilgenommen hat und sehr beeindruckt war, dass dieses Projekt die Thematik der Nachhaltigkeitsziele in den Unterricht namibischer Schulen einbringt. Sie hat zugesagt, dass sie dafür sorgen wird, dass die Ambassadors sich auch in Schulen und bei NGOs anderer Regionen Namibias einbringen werden können.

Vertreterin der GIZ
Besuch aus der Deutschen Botschaft Windhoek und Arbeitsmaterialien

Ergebnisse, Wirkung und Pedrspektiven

 Die Durchführung des Projekts war äußerst erfolgreich. Der Projektpartner stellt fest, dass die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem deutschen Partner auf Augenhöhe verlaufen ist. Die Öffentlichkeitswirkung dieser Veranstaltung beim Directorate, bei Schulen, Universitäten und sogar bei der UN (s.o.) und auch bei der deutschen Botschaft war derart positiv, dass sowohl das Thema als auch die Sachkompetenz des Ambassador-Teams einen hohen öffentlchen Wert bekommen hat.

Die 114 Teilnehmenden wurden von 8 Ambassadors ausgebildet. Sie erhielten relevante Teile des Ausbildungsmaterials, um sie in ihrem Unterricht und dem ihrer Kolleginnen und Kollegen zu nutzen. Des Weiteren wurden auch von den Ambassadors Materialien selbst erstellt und den Teilnehmenden ausgehändigt.

Wie oben erwähnt wird das Thema SDGs vom Directorate der Khomas Region unterstützt. Es werden durch die Ambassadors auch nach Ende des Projektzeitraums Fortbildungen angeboten werden. Die öffentliche Wahrnehmung (z.B. UN s.o., Ministry of Education und anderer Ministries) wird dazu führen, dass das Thema der SDGs über den örtlichen Raum der Khomas Region hinausgetragen wird.

U.a. hat bereits im Juni 22 in Zusammenarbeit mit dem Projektleiter ein „International Day of the African Child“ stattgefunden, bei dem die SDGs Leitthema waren.

Die Universitäten haben deutlich gemacht, dass sie sich für ihre Studierende eine intensivere Schulung durch die Ambassadors vorstellen könnten. Diese könnte im Begegnungszentrum Baumgartsbrunn stattfinden.

Dazu müsste es aber weitere Finanzierungen geben.

In einer möglich Fortsetzung des Projekts sollte berücksichtigt werden, dass ein messbarer Erfolg bei Kenntnissen und Einstellungen zu den SDGs auf Schülerseite einen längeren Zeitraum benötigen.

  Ggf. könnte daraus ein eigenen Projekt entwickelt werden.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Projekt wurde beim Regionaltreffen der UNESCO-Schulen dargestellt. Wie oben erwähnt war die GIZ auf einer der Fortbildungen anwesend. Es wurde versprochen, dass die GIZ einen Bericht in verschiedenen deutschen Zeitungen platzieren würde. Intercultural Relations ist Mitglied der Deutsch-Namibischen Gesellschaft. Auch in deren Publikation wird ein Bericht erscheinen.

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Fazit/ Konsequenzen

Die Durchführung des SDG-Projekts hat das Ansehen von Intercultural Relations e.V. sehr gesteigert. Bisher waren stets gute Kontakte mit Directorate, Ministry of Education und der Gouverneuring gpflegt worden, die die weiteren Ziele von Intercultural Relations in Namibia unterstützen: (Bau von Suppenküchen, Renovierung eines Begegnungzentrums „German-Namibian Center of Friendship“). Durch dieses eher inhaltliche Projekt wrde die Expertise in diesem Bereich deutlich hervorgehoben.

 

Der Südpartner hat deutlich gemacht, dass er in der Lage ist, solche Projekte durchzuführen. Die bisher sehr guten Kontakte bis in Regierungskreise sind weiter gestärkt worden. Auch ist durch die Aufmerksamkeit von UN und GIZ die Erweiterung des dortigen Netzwerks erfolgt.

Das Begegnungszentrum in Baumgartsbrunn, das von beiden Seiten vorangetrieben wird, kann in Zukunft Ort für solche Fortbildungen sein.

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